Eye Movement Desensitation and Reprocessing (EMDR)

Traumatische Erlebnisse mit Hilfe von Augenbewegungen verarbeiten

EMDR ist vorrangig eine Methode zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen. Zum Beispiel nach schweren Unfällen, Katastrophenerlebnissen, Verbrechen, Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen. Im Rahmen einer umfassenderen Therapie kann EMDR darüber hinaus helfen, Erlebnisse zu verarbeiten, die im Moment ihres Auftretens subjektiv so schockierend waren, dass sie die seelischen Bewältigungsfähigkeiten des Patienten/der Patientin überfordert haben.

Nach Stabilisierung und Vorbereitung werden die traumatischen Erlebnisse gemeinsam geordnet, bewertet und eine Bewältigungsperspektive, ein Ziel, erarbeitet. Anschließend kann die traumatische Erfahrung bei wechselseitigen Augenbewegungen (oder anderen wechselseitigen Reizen, z. B. Töne oder Fingertippen) durchgearbeitet werden.

Sofern ein einzelnes Erlebnis die Belastungen ausgelöst hat und keine weitere seelische Schädigung vorliegt, ist EMDR i. d. R. ein schnelles und effektives Verfahren zur Bewältigung der Störung und die Symptome lösen sich nach wenigen Sitzungen auf. Nach komplexen (mehrfachen) Traumatisierungen oder seelischen und/oder körperlichen Verletzungen über längere Zeit, eventuell in einer Beziehung (sog. Bindungstraumatisierunen), setze ich EMDR – nach entsprechender Indikationsstellung – im Rahmen einer umfassenderen Therapie – ein. Die EMDR-Behandlung kann dann mehrere Wochen bis Monate mit 2 oder mehr Sitzungen pro Woche umfassen.

Inzwischen wird EMDR auch für die Behandlung von weiteren psychischen Störungen erprobt und angewendet und es wurden eindrucksvolle Erfolge erzielt. Ich setze EMDR ergänzend bei Phobien, Anpassungsstörungen und manchen depressiven Störungen ein.